Das erwartet Sie im Motorradmuseum

Das Museum beinhaltet mehrheitlich Motorräder aus der Vorkriegszeit. Dabei handelt es sich grösstenteils um zivile Motorräder sowie Rennmotorräder. Die Markenvielfalt konzentriert sich schwergewichtig auf Schweizer Marken der damaligen Zeit, primär auf die Marke Motosacoche. 

Im Museum werden gleichzeitig etwa 25 – 30 Motorräder zu sehen sein. Die Sammlung umfasst rund 50 restaurierte Fahrzeuge, jedoch können aus Platzgründen nicht alle präsentiert werden. Daher wird eine Wechselausstellung realisiert. 

Somit steht den Besuchern eine Abwechslungsmöglichkeit zur Verfügung. Der Grossteil der ausgestellten Fahrzeuge sind fahrbereit und können jederzeit auch im öffentlichen Strassenverkehr bewegt werden. 

Das Museum versteht sich somit nicht als statisches, sondern dynamisches Museum. Die meisten ausgestellten Fahrzeuge haben einen starken Bezug zur Schweizer Pionierarbeit der Motorradherstellung. 

Literatur (Bibliothek)

Der Literaturumfang beträgt (Stand Mai 2021) rund 400 Exemplare. Im Obergeschoss des Museumsgebäudes befindet sich eine Sachbibliothek, wo vor Ort in den Werken geschmökert werden kann.

Bekleidung

Im Museum werden in der damaligen Zeitepoche bekleidete Schaufensterpuppen präsentiert.

Accessoires und Technikteile

In Glasvitrinen werden einige Motoren, Getriebe und andere besondere Technikteile ausgestellt. Zudem sollen einige besondere Ausstellungsstücke wie beispielsweise alte Kontrollschilder präsentiert werden.

Highlights

Weltsensation

Motorrad Moser, V2, 750ccm, Baujahr 1932

Nach fundierten Quellenangaben in Literaturwerken handelt es sich hierbei um das weltweit noch einzig bekannte Motorrad von diesem Typ.

Motorrad Motosacoche, V2, 1’000ccm, Baujahr 1932

Eine Besonderheit und Rarität in Sammlerkreisen stellt das Motorrad Motosacoche, Zweizylindermotor 750ccm mit Baujahr 1932 dar. Das ausgestellte Modell zeigt zugleich die letzte Version dieser seltenen Motorräder. Diese Maschinen wurden zwischen 1929 – 1932 in sehr geringer Anzahl in der Nähe von Genf produziert. Nach der Auffassung der Schweizer Motorrad-Oldtimerszene existieren heute noch zwischen 5 – 8 Originalmaschinen dieses Typs.

Motorrad NSU, V2, 500ccm, Baujahr 1916

Das älteste Motorrad im Museum hat Baujahr 1916, besitzt einen Riemenantrieb sowie eine Holzklotzbremse. Das Motorrad wurde von NSU produziert. NSU-Maschinen hatten einen guten Ruf, besonders die „schweren“ Zweizylindermodelle für „Herrenfahrer“. Dieses älteste Motorrad besass bereits vor mehr als 100 Jahren eine Vorder- und Hinterradfederung – damals nicht selbstverständlich – und ein Zweiganggetriebe. Man konnte schon bis 85 km/h erzielen. Dieses ausgestellte Exemplar gilt als begehrtes Sammlerstück und ist heute schwierig zu finden.

Aufgaben Motorradmuseum

Das Motorradmuseum Wüst-Rheintal GmbH ist bestrebt, diese Aufgaben zu leben und anzuwenden. Daher wird zu jeder Aufgabe Bezug genommen. 

Sammeln & Erhalten

Die Sammlung rund ums Thema alte Motorräder mit dem Fokus auf ehemalige Schweizer Produzenten beinhaltet nebst den Ausstellungsobjekten Motorräder, Motorradteile, Bekleidung, Literatur etc. auch viele Zeitzeugenunterlagen. Die Sammlung ist systematisch aufgebaut und die Objekte sind grösstenteils in guten bis sehr gutem Zustand. Die ausgestellten Fahrzeuge sind mehrheitlich fahrtüchtig. Natürlich steht hinter jedem Gegenstand eine wunderbare menschliche Beziehung. Dies soll der Museumsbesuch auch spüren, indem wir gegenüber unseren Vorjahren diese Sammlungsobjekte auch würdig präsentieren und der Nachwelt erhalten. 

Bewahren & Inventarisieren

Die Ausstellungsobjekte werden laufend erfassend und gelten als Inventar. Zudem wird den ausgestellten Objekten in Bezug zu Konservierung, Restaurationen usw. eine besondere Beachtung geschenkt mit dem Ziel, möglichst originalgetreu die Objekte zu belassen. 

Ausstellen (Wechselausstellung)

Die Ausstellungsobjekte werden würdig und in einem entsprechenden Ambiente ausgestellt. Aufgrund der grossen Anzahl von Ausstellungsobjekte vom Motorräder können aus Platzgründen nicht alle Fahrzeuge gleichzeitig präsentiert werden. Daher wird bewusst ein Wechsel im einem Rhythmus von rund vier Monate angestrebt, damit der Neuartigkeits- und Erlebniseffekt für die Museumsbesucher erhalten bleibt. Daraus resultiert für die Museumsbesucher auch bei mehrmaligen Besuche, neue Ausstellungsobjekte zu entdecken.  

Vermitteln (z.B. Fachkurse Vorkriegstechnik) 

Im Rahmen von Führungen, persönliche Erläuterungen von Fachpersonen, Filmvorführungen und Erklärungen werden die Ausstellungsobjekte vermittelt. Diesbezüglich wurde eine namhafte und fachlich sehr versierte Trägerschaft organisiert welche diese Vermittlungstätigkeit mit Freude, Überzeugung und Herzblut ausführen. 

Dabei wird auch geplant, ab dem Jahre 2022 Fachkurse für Restaurationsarbeiten anzubieten mit dem Wissen, das alte Handwerk zu erhalten und durch fachkundige Personen weiter zu geben. Primär geht es darum, bei den geplanten Fachkursen das Wissen der Vorkriegstechnik zu erhalten und eine Nachhaltigkeit anzustreben. Dabei wird das Motorradmuseum zusammen mit der Sachbibliothek zu einem Kompetenzzentrum für alte Motorräder etabliert. 

Forschen & Dokumentieren 

Die Forschung und Dokumentation ist ein Thema, welches Josef Wüst extrem wichtig ist. Daher wird auch versucht, ehemalige Schweizer Motorrad-Produktionsfirmen (z.B. Firma Zehnder / Zehnder Gruppe Schweiz AG), zu recherchieren und den Kontakt zu suchen. Dabei steht immer im Zentrum, das Wissen aus der damaligen Zeit zu erfragen und allenfalls neue Erkenntnisse zu gewinnen. Beispielsweise wird dem Geschäftsführer der Firma Zehnder Gruppe Schweiz AG, Herr Hansjörg Zehnder ein Austausch gepflegt. Im Rahmen der Firma Motosacoche werde aktuell die Rechtsübertragungen der Namensrechte geprüft. Weitere ehemalige Motorrad-Produktionsfirmen möchte das Motorradmuseum Wüst aktiv angehen. 

partner & Sponsoren

Sich einen "Bubentraum" erfüllen

Seit seinem zwölften Lebensjahr sammelt Josef Wüst, der in Montlingen aufgewachsen ist, alte Motorräder, primär Vorkriegsmotorräder. Ein Grossteil der Motorräder stammt aus Schweizer Produktion aus den 1930er Jahren. Dieses Hobby erfreut Josef Wüst heute noch sehr. In der Vergangenheit wurden schon einige Motorräder restauriert. Vor seinem BWL-Studium hat er eine Lehre als Mechaniker absolviert, dieses Wissen kann er natürlich optimal für dieses leidenschaftliche Hobby anwenden.

Nun darf er dank der Unterstützung von vielen grossartigen Personen seinen Bubentraum verwirklichen und seine Motorradausstellung, oder besser, sein Motorradmuseum eröffnen.

Der Gründer

Josef Wüst, Gründer und Geschäftsführer des Motorradmuseums Wüst-Rheintal, wurde am 16. September 1978 in Altstätten geboren. 

Aufgewachsen in Montlingen, ein Dorf in der politischen Gemeinde Oberriet, wollte er schon als kleines Kind mal ein Motorradmuseum eröffnen. Da ihn das Mechanische schon von klein an interessiert hat, hat er eine Lehre als Mechaniker abgeschlossen. Dazu kam noch die Technische Berufsmaturität. Später hat Josef Wüst eine Weiterbildung zum Dipl. Techniker HF, in Fachrichtung Betriebstechnik abgeschlossen. Da er nach mehr strebte, besuchte er später noch die Fachhochschule und meisterte noch das Wirtschaftsingenieur Studium.